Bewegendes,  Empörendes,  Kinder,  Verblüffendes,  Wichtiges

Zusammen. Und doch irgendwie allein.

Bekanntermaßen lebe ich in Starnberg. Starnberg ist ein zwar ziemlich teures, tatsächlich aber nettes Fleckchen Erde zum Wohnen. Viele Familien ziehen deshalb aus dem Umland zu oder – und das finde ich irgendwie rührend – sind hier aufgewachsen, gingen weg und kamen irgendwann mit ihren eigenen Kindern wieder. Zu den Nachkriegs-Siedlungen der 1950er-Jahre (in so einer wohne ich heute) gesellten sich Neubaugebiete, die meist ganz gut auf die Bedürfnisse von Familien zugeschnitten sind. Zumindest in den neuen Siedlungen können sich Kinder durch Spielstraßen, 30-km/h-Zonen und Privatwege relativ sicher bewegen. Das ist schön.

Weniger schön finde ich hingegen eine Entwicklung, die ich seit Jahren in Starnbergs Gärten beobachte: die Abschottung durch akuten Spielmöglichkeiten-Overload. Im Detail meine ich damit die Hyperausstattung mit Riesentrampolins, diversen Schaukeln, Sandkästen, Seilbahnen, Slacklines, Planschbecken und Tischtennisplatten; je nach Gartengröße. Mindestens zwei Dinge aus dem vorherigen Satz finden sich nämlich in mindestens jedem zweiten Familiengarten hier, und das ist nicht übertrieben. Das hat zur Konsequenz, dass keines der aufgezählten Geräte mehr als “besonders” empfunden wird; im Gegenteil fallen wir als Trampolinlose schon fast auf. Kein Kind “muss” mehr zu Nachbars, um mal Trampolin zu hüpfen. Kein Kind “muss” mit Eltern und Geschwistern 10 Minuten zum See radeln, um dort andere Eltern und Geschwister zum Schwimmen zu treffen. Kein Kind “muss” zum nahe gelegenen Spielplatz schlendern, um dort nach Kindergarten- oder Schulschluss zuverlässig eine wechselnde Auswahl von Freunden zu treffen.

Merkt Ihr was? Jeder macht sein Ding. Klar besucht man sich mal gegenseitig und buddelt zuerst mit Julia im eigenen Garten im Sand und danach bei ihr. Aber in erster Linie bleibt man weitgehend für sich, weil man ja gar nicht weg “muss”, um Zugriff auf all die dollen Dinge zu haben! Im krassesten Fall treibt das so schlimme – wenn auch malerische – Blüten wie in meiner Nachbarssiedlung. Da habe ich kürzlich dieses Bild geschossen:

Eine Rutsche, völlig zugewuchert von fiesen Dornenranken und Gebüsch. Ein kaum betretbares Gelände, auf dem ich dann auch noch Reste eines holzumplankten Sandkastens sowie das Gestell einer Wippe fand. Ein Ex-Spielplatz. Mitten in einer Siedlung, in der geschätzte 30 Kinder unter 15 Jahren leben! Da fehlen mir wirklich die Worte.

Und ja, mich macht der Anblick der allgegenwärtigen Riesentrampoline deshalb traurig. Wir haben zu viel Zeug, wir haben zu viele vorgefertigte Spiel-Arten, wir haben zu viel ALLES MEINS. Dafür fehlt es uns an Blicken über den Gartenzaun, die neugierig und Lust auf Nachbars Kirschen machen. Unseren Kindern fehlen die Möglichkeiten, ihre angeborene Flexibilität zu üben und zu festigen – und auch mal einen Mangel oder ein Warten auszuhalten.

Ich plädiere für mehr “Ui, was hast du denn Cooles!”. Für mehr “Nein, das brauchen wir nicht auch noch.”. Für mehr “Geh bei Daniel hüpfen und bring ihn dann zum Federballspielen mit.” Und für weniger Zeug im Allgemeinen. Das ist in einer Stadt wie Starnberg nicht leicht; um genau zu sein, ist es der Punkt, über den ich z.B. mit dem Gatten am häufigsten streite. Weil er findet, dass wir doch froh sein sollen, für verlockende Anschaffungen eben nicht jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen. Dass es doch praktisch ist, dass in Omas und Opas Garten ein Pool steht und man daher nicht mühsam zum See radeln muss (zu dem andere Menschen, by the way, eine Stunde lang anreisen, weil er so schön ist). Dass man dabei den Kontakt verliert, der doch die Hälfte des Spielspaßes ausmacht, macht ihm und vielen anderen Menschen nichts aus.

Mir schon.

Was meint Ihr dazu? Ist das in Eurer Stadt auch so? Findet Ihr mich altmodisch oder seltsam, weil ich so denke? Ich freue mich über Eure Meinungen!

16 Comments

  • Antje

    Das, liebste Lilian, hast Du sehr schön geschrieben, und ich stimme Dir in allen Punkten zu – in der Hoffnung, dass Du nicht zu einer Minderheit gehören mögest!

  • textzicke

    Liebe Antje,

    leider scheine ich das. Also: zu einer Minderheit zu gehören.
    Aber ich bleibe dran! Ein bisschen was fruchtet ja schon! 😉

  • Christian Kotzyba

    Hallo Lilian,

    ich denke diese Entwicklung bemerkt man nicht nur im “gut betuchten” Starnberg. Auch wir haben kürzlich in einem Neubaugebiet im Grenzbereich von Osnabrück (Niedersachsen)gebaut. Auch in unserem Neubaugebiet beobachtet man in den Gärten der jungen Familien ein regelrechtes Wettrüsten der Spieltürme und Spielhäuser. Hat der eine zwei Ausbaustufen muss der nächste schon drei Ausbaustufen präsentieren.
    Da wir mit dem Anlegen unseres Gartens noch lange nicht fertig sind, stellt sich mir aufgrund deines Artikels wirklich die Frage wo das hin führt und ob man an diesem “Wettrüsten” tatsächlich teilnehmen muss um seinem Kind oder Kindern etwas “Besonderes” zu bieten.
    Vielleicht bleiben wir aber auch bescheiden und freuen uns dann über die Ruhe im Sommer, wenn die Kinder natürlich in den anderen Gärten spielen wollen. 😉

    Ein bisschen sollte man aber denke ich schon im eigenen Garten zur Verfügung haben, da die Kinder vielleicht auch mal nur für kurze Zeit spielen wollen oder man sie aus was für Grunden auch immer im Blick haben möchte. Vielleicht liegt es aber auch tatsächlich daran, dass viele Eltern, gerade in der heutigen Zeit mit vielen negativen Schlagzeilen, ihre Kinder wohl behütet im eigenen Garten wissen wollen und nicht auf einem öffentlichen Spielplatz.

    btw. wir haben in einem Umkreis von 500m zwei größere Spielplätze zur Verfügung.

    Danke für den Denkanstoß…

    Gruß Christian

  • Antje

    Je mehr ich darüber nachdenke, desto grässlicher finde ich dieses “Wettrüsten”. Die eigentlichen Gärten mit ihrer Natur, ihren Blumen, geheimen Ecken und Vögeln nehmen die armen Kinder dann ja überhaupt nicht mehr wahr! Ich würde mir niemals solche Trums in den Garten stellen. Bei mir geht es ja jetzt eher ums Enkelkind. Wir dachten neulich, dass wir in ein paar Jahren wohl mal für eine Sandkiste sorgen müssten – das ist aber auch alles. Ansonsten gibt es genug zu erleben.

  • Susannisa

    Ich bin da ganz deiner Meinung. Erst letzte Woche habe ich mich mit diesem Thema befassen müssen. Schwiegermuttern fragte, warum wir für unsere Tochter denn nicht ein Klettergerüst in den Garten bauen. (Nachdem sie letztes Jahr schon einen Sandkasten gesponsort haben). Der Garten sei doch schließlich groß genug mit knapp 700 m². Mir geht es in erster Linie nicht um das Geld. Ich schlendere mit der Kleinen aber lieber die 500 Meter zum nächsten gepflegten Spielplatz in der Hoffnung ein paar Gleichgesinnte anzutreffen, als sie alleine im Garten spielen zu lassen.

    Apropos Spielzeug… Gibt es eigentlich noch Kinder, die Gummitwist spielen? (Dieses schnöde Spiel, mit dem wir uns damals tundenlang beschäftigen konnten..)

  • frauziefle

    Liebe Lilian,

    alles was du sagst, sehe ich genauso.
    Erst gestern dachte ich das wieder, wie wenige Kinder auf der Straße spielen, als wäre es ein Zeichen von Asozialität.

    Fast kommt man sich selbst schon fragwürdig vor, die Kinder raus zu schicken, auf öffentliche Spielplätze und “auf die Gass”. Wenn man die einzige Familie ist ohne Spielgeräte.

    Ich finde auch, dass da was fehlt, und WENN sie draußen sind, dann hat jeder ein Fahrrad, jeder einen Roller, jeder ein Kettcar, keiner tauscht mehr, man kann nichts mehr ausprobieren…

    Und später müssen die Kinder in sauteuren Kursen lernen, wie man miteinander klarkommt. Dann lieber ordentliches Gekloppe um Schäufelchen, Schaukeln und Skateboards – im entsprechenden Alter und nicht erst wenn sie in Politik und Wirtschaft angekommen sind :))

  • Diandra

    Schon krass, was Familien mit Kindern heute alles “brauchen”. Wenn ich sehe, wie manche von denen in Urlaub fahren… Auto bis unters Dach vollgepackt für ein Kind. Wir waren damals zu dritt, und im Auto war immer noch genügend Platz, um Kaffee über die Grenze zu schmuggeln. ^^

  • VolkerK

    Ich stimme Dir zu 100% zu. Ich lebe auch in einer dieser 50erjahresiedlersiedlungen und die damaligen Dörfler, die gebaut haben, sterben gerade aus. Doch Kinder auf der Straße spielen sehen? Nö. Gibts nicht. Kids sind nur auf der Straße, wenn sie sich bei Evis Grill ne Pommes holen.
    Die Gärten sind vollausgestattet mit Baumhäusern, Rutschen Trapolinen, oder Kombinationen aus 2 oder mehr davon. In den Gärten links und rechts von mir sind Kinder, die zusammen in der Krabbelgruppe waren, und einander nicht besuchen. Einander wegen der Sichtschutzthujen nichtmal sehen können. Die auch von anderen Kindern (die nicht zufällig aus der Familie stammen) keinen Besuch bekommen.
    Nicht das Internet macht einsam, sondern das Fehlen von Wünschen.

  • Matthias Kaffenberger

    Diese Beobachtungen teile ich teilweise.
    Gegen Ende meiner eigenen „Spielplatzkarriere“, Anfang der 90er-Jahre, wurden hier viele Spielplätze modern ausgebaut. Es gab große Spielhäuser mit Rutschen, Seilbahnen, neue Schaukeln und Wippen. Die Spielplätze waren so cool, dass auf manchem die Kinder als Jugendliche gleich da blieben und „neue“ Kinder verschreckten. Es wurde Alkohol getrunken, Flaschen im Sandkasten zerschlagen und Feuer in den Spielhäusern gemacht. Es wurde auch nicht davor zurückgeschreckt in besagten Spielhäusern zu urinieren und in manchem Gebüsch wurden Kondome und Drogengeschirr gefunden. Die Kommunen und die Polizei haben weitgehend zugesehen.

    Irgendwann waren die Jugendlichen weg, die Spielplätze ruiniert und sich selbst überlassen. Ein größerer Spielplatz wurde inzwischen eingeebnet und derzeit entsteht dort ein Seniorenheim. Zeigt, wie ich glaube, sehr gut die Entwicklung unserer Gesellschaft.

    Die Entwicklung heute ist wieder positiv. Es gibt nun zunehmend Spielplätze und Treffpunkte für Jugendliche, sie brauchen keine Kinderspielplätze mehr. Einige Spielplätze wurden wieder hergerichtet, wenn auch nicht so umfangreich, wie es vor etwa zwanzig Jahren war. Genutzt werden sie wieder, aber noch lange nicht so gut wie es sein könnte. Und hier ist wohl der Spielplatz im eigenen Garten der Grund. Meine dreijährige Nichte hat im Garten eine Rutsche, die wurde ihr von einer Freundin meiner Schwester geschenkt, ein Spielhaus und eine Schaukel, die die Nachbarn nicht mehr brauchten. Aus der Haustüre raus und spielen – da kann kaum ein Spielplatz mithalten.

    Ich habe aber auch noch etwas anderes beobachtet. Mein Opa hat selbst eine große Schaukel gebaut und bei meinen Eltern im Garten aufgestellt. Wir hatten diese Schaukel, wir hatten aber auch Holzstapel, Sandberge, eine große Holzhütte und einen Stall mit Hühnern und Ziegen. Eigentlich war das gar kein Garten sondern ein riesiger Abenteuerspielplatz – im Gewerbegebiet. Trotzdem sind wir auf die Spielplätze, Bolzplätze oder in den Wald, weil wir dort andere Kinder getroffen haben. Manchmal kamen die auch zu uns.

    Wir waren mit vier, fünf Jahren alt genug um alleine einen Kilometer zum Kindergarten und den dort in der Nähe gelegenen Spieleinrichtungen zu laufen. Selten hat man auf den Spielplätzen Eltern oder Großeltern angetroffen. Ein großer Unterschied zu heute. Heute sehe ich auf den Spielplätzen fast ausschließlich Kinder in Begleitung Erwachsener. Kinder unter acht Jahren, die nicht in Begleitung Erwachsener im Ort unterwegs sind, fallen auf. Ältere Kinder verlieren bereits langsam das Interesse an Spielplätzen, sind in Ganztagsschulen und Vereinen untergebracht. Die Eltern sind, teilweise zu Recht, ängstlicher geworden und die Kinder damit unselbstständiger.

    Die Kommunen reagieren hier übrigens mit dem Konzept der bespielbaren Gemeinde. Es wurden an Straßen Querungshilfen und Markierungen für Kinder geschaffen und im ganzen Ort verteilt sollen Spielgeräte aufgestellt werden und eine Art Parcours bilden. Ob es funktionieren wird ist fraglich, denn die Kinder müssen auch spielen dürfen. Funktionieren kann es in den verkehrsberuhigten Neubaugebieten, wo die Gärten teilweise zu klein für viele Geräte sind, die Kinder aber die Straße nutzen und sich dort automatisch treffen. Auch die Eltern fühlen sich dort sicher, weil ein Blick aus dem Fenster genügt um zu wissen wo die Kleinen sind.

  • Ruth

    Hu! Absolut wahre Worte. Selbst in unserem Hinterhof wird dem kleinen Spielplatz durch eine “eigene” Kletterburg mit Rutsche, Schaukel und Sandkiste Konkurrzenz gemacht. Hallo?! Warum nicht auf dem gemeinsamen Grundstück mit den anderen Kindern spielen? Sehr traurig.

  • Christoph

    Hallo Textzicke,

    Ich bin vollkommen einverstanden. Das geschilderte geht ja dann irgendwie weiter. Mein Ex-Chef sagte mal als Begründung für eine Umorganisation in der Firma es läge eine “ausgeprägte Individualkultur” vor. Die Kommunikation geht verloren und jeder macht, wie Du schon sagst, sein Ding.
    Ich habe leider keine Kinder und kann in dieser Beziehung nichts dazu beisteuern. Ich höre allerdings schon die Kollegen lästern, wenn ich sage, dass ich gerne ins öffentliche Schwimmbad gehe und auch noch mit dem Bus dahin fahre.
    Aber vielleicht ist das der Preis für unseren Wohlstand?
    Grüße
    HipHop

  • Oli

    Lilian,

    ein wahres Wort. Wir brauchen uns in Starnberg nicht wundern, wenn unsere Vereine und Institutionen in Starnberg irgendwann echte Nachwuchssorgen bekommen, weil viele Eltern Soziallegastheniker erziehen, die alles können, nur nicht mit anderen Kindern umgehen.

    Irgendwann wird die Stadt die Kinderspielplätze mangels Nutzung platt machen – aber so lange ich Leute in der Verwaltung und in der Ausführung kenne, weiß ich das zu verhindern.
    lg

    Oli

  • Annette

    Ich wohne ja in der Stadt, ohne Garten und so. Aus Gründen (brauner Daumen und ausgeprägte Gartenarbeitsallergie, außerdem Liebe zu kurzen Wegen usw.). Da “muss” man auf den Spielplatz, und ja, das nervt manchmal. Aber die Vorteile überwiegen. Nach Lektüre Deines Beitags sind sie mir nochmal bewusster geworden.

  • Hausbau Blog Neuenhagen

    Hallo Textzicke,

    hab durch Zufall deinen Beitrag auf einem Baublog gefunden. Auch wir bauen gerade neu und haben ein kleines Kind (unter 2) und auch da geht bei uns schon die Frage los nach: Sandkasten, Spielhaus, Rutsche, Schaukel.

    Mitunter find ich die Entwicklung nicht immer ganz so schlecht. Weiß ich doch noch, wie ich selbst meine Schaukel und Sandkasten geliebt habe. Und auch alleine damit gespielt habe. Und daneben trotzdem Freunde hatte und über den Tellerrand (also Gartenzaun) geschaut habe.

    Trotzdem steht eins für mich fest: wenns zum overload kommt, waren meist die Eltern dran schuld. Ein kleines Kind kommt auch ganz gut ohne den SchnickSchnack im Garten aus. Oft kann es sich eher vor der Kauflust der Eltern kaum retten. Und ja, ich spreche da ein bisschen aus Erfahrung…

    Ich denke wie bei allem ist ein gesundes Maß entscheidend!

    Mal sehen wie unser Garten demnächst so aussehen wird…

    Viele Grüße aus Neuenhagen bei Berlin

  • Claudia

    Hallo Lilian,

    ich weiss so genau, was du meinst! Als Ex-Münchnerin lebe ich momentan in England und beobachte genau das gleiche Phänomen: egal zu welcher Zeit ich mit meinem Sohn auf den Spielplatz gehe, wir sind meistens alleine dort, was ich extrem schade finde, denn dort könnte man ja eben soziales Miteinander lernen und auch der Spaziergang dorthin ist ja schön. Zu Hause sind die Gärten zum Teil besser ausgestattet als die Kindergärten – wo bleibt also noch der Anreiz, dorthin zu gehen?

    Das Gleiche gilt natürlich für drinnen. Die Aufmerksamkeitsspanne der Kinder mit den bis zur Decke gestapelten Spielsachen ist entsprechend gering. Auch das Miteinander spielen, etwas zusammen bauen, tauschen findet kaum statt. Jeder macht – wie du sagst – sein Ding.

    Sehr schön zu beobachten waren gestern Kinder, die bei uns zu Besuch waren und im Haus zuerst mit verschiedenem Spielzeug nebeneinander her gespielt haben und später im Garten alle zusammen mit der Sandkiste beschäftigt waren, weil das eben das Einzige ist, was permanent draußen steht.

    Zugegebenermaßen ist das Angebot in den Läden verführerisch und es ist nicht einfach, aus dem Überangebot das richtige Maß zu finden, aber ein kleines Kind kann auch nur mit einem Ball eine Menge Spaß haben.

    Hier gibt es Toy Libraries, das finde ich eine schöne Idee, Spielzeuge (auch für den Garten) mal auszuleihen und gleichzeitig zu lernen, dass eben nicht “alles meins” ist.

    Viele Grüße aus Südengland,
    Claudia

  • Pepe

    Bei uns ist das ganz genau so, wie du es beschreibst – und ich bin dir unsagbar dankbar dafür, dass du mir noch mehr Argumente lieferst, die GEGEN die Aufrüstung unseres trampolin- und teichlosen Gartens sprechen. Zu uns kommt kein Kind wg. toller Geräte – aber dafür gibt’s eine große, grüne Wiese zum Rumrennen, ein paar Kinderzimmer zum Verstecken, Spielen, Basteln, Verkleiden etc., viele Spiele (elektronische und Brettspiele), eine Mama, die manchmal eine Geschichte erfindet … aber kein Riesentrampolin, kein Klettergerüst, kein Riesenpool. Mein Hauptargument gegen all das war ja bisher immer Angst (ich hab mit jedem Kind schon je einen Abend in der Notaufnahme verbracht wg. nachbarlicher Trampoline, auf denen meine verunfallt sind – ich bin NICHT scharf darauf, dass Nachbarskinder bei UNS verunfallen. Oh, und schon gar nicht auf Tode durch Ertrinken. Unser Garten ist frei zugänglich.) Aber deine Argumente sind so viel besser. Gegen einen anderen Trend der Zeit helfen Nicht-Spielplatz-Gärten leider nicht: Die Verplanung der Kiddies mit 1000 und einem Hobby/Kurs/Ergotherapietermin. Aber wenn sie mal Zeit haben, sollen sie auch rumrennen und kreativ sein – finde ich!
    LG und danke für diesen Text,
    Petra P

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