Posterdesign. You get what you deserve.
Jeder, der schon einmal kreative Dienstleistungen in Anspruch genommen hat, weiß: Beauftragt man einen Grafiker, etwa mit der Gestaltung eines Posters/Plakats, sollte man ihn gründlich briefen. Denn nur mit einem eindeutigen Briefing* kann der Auftraggeber sicher sein, am Schluss auch ein Ergebnis zu haben, das gefällt. Und zwar nicht nur dem Grafiker selbst.
Der britische Freelance-Designer Tom Wysocki, unter anderem in Diensten der Agentur AKQA sowie Inhaber des äußerst merkwürdigen Tumblrs THE AFRIX, twitterte kürzlich ein herrliches Beispiel trockenen Designer-Humors. Er hatte seinen Grafik-Kollegen Dave per WhatsApp gebeten, ein Poster für irgendwelche Music Nights zu designen. Keine Formatvorgabe, keine Bildidee, keinerlei weitere Angaben. Dave fragte von sich aus noch ein paar Details ab – ganz im Sinne eines guten Briefings, nicht wahr? – und Tom konnte sich entspannt zurücklehnen. Schließlich hatte Dave alles, was er für ein tolles Poster brauchte, oder?
Das Ergebnis war dann auch grandios.
Jieha, Dave, Du bist unser Grafikbriefing-Gott! <3
—
*Begriffsdefinition Briefing: “Bei einem Briefing handelt
es sich um eine Kurzeinweisung (Kurzbesprechung)
vor einem wichtigen Ereignis (z.B. Teamarbeit, Werbung,
Tauchen, Fallschirmspringen u.v.a.m.). Das Wort ist ein
Anglizismus (engl. brief = kurz, briefing = Einsatzbesprechung).
Im Deutschen werden auch Ausdrücke wie Unterrichtung
oder Einweisung verwendet.
(…)
Briefing in der Werbung: Um das gewünschte
(kreative) Ergebnis zu erhalten, erfordert das
Briefing Spielraum in der Ergebnisgestaltung.
Erst durch den gewährten Spielraum unterscheidet sich
das Briefing von einer Aufgabenstellung.
Der Briefende muss daher sehr genau differenzieren
zwischen den genau vorgegebenen, geschlossenen
Ergebnisbestandteilen und den offenen Ergebnisbestandteilen.”
(Quelle: Wikipedia)
One Comment
Kerstin
Hallo,
ganz so einfach war es dann wohl doch nicht, wie sich rausgestellt hat: http://www.business-punk.com/2017/05/wie-es-wirklich-war-die-story-hinter-dem-viralen-werbeplakat-eines-britischen-pubs/
und ich finde das Ergebnis jetzt umso witziger – wobei du mit deinem Hinweis auf das Briefing natürlich generell recht hast.
Liebe Grüße
Kerstin