Liebeserklärung an (m)einen Job.
Als ich mich heute in einer E-Mail an eine Kollegin vertippte, hat mir wohl mein Texterinnenherz die Feder geführt. Da stand dann nämlich das hier (klar, dass ich es sofort twittern musste):
Vertipper des Tages: "Ich bin Freuberuflerin, ich darf das". Nie passte etwas besser. <3
— Die m. d. Text zickt (@textzicke) July 1, 2013
Ja, ich bin Freuberuflerin, denn ich bin meine eigene Chefin in einem Job, der mich ausgesucht hat statt umgekehrt. Es trifft sich hierbei gut, dass ich eine so kinderfreundliche Chefin bin, denn so konnte ich vom ersten Atemzug meiner Kinder an immer genau so viel arbeiten, wie jeweils gerade möglich war. Was für ein Luxus!*
Dass ich mal “was mit Schreiben” machen wollte, war übrigens klar, sobald Klein Lilian im Kindergarten die ersten Buchstaben krakelte. Dass in meiner Familie Bücher schon immer allgegenwärtig waren (kein Wunder mit einem Lektoren-Opa), spielte dabei sicher eine wichtige Rolle. Okay, es ist nun Werbung und Lektorat/Korrektorat geworden und keine Schriftstellerei. Aber hey, das ist eben so. Und wer weiß, vielleicht habe ich ja doch plötzlich irgendwann ein Manuskript in der Schublade. Momentan bin ich aber sehr glücklich mit genau dem, was ich tue.
Nee, Moment, stimmt nicht ganz. Es gibt etwas, das ich gern viel häufiger täte: brainstormen. In Agenturen oder Unternehmen gehen, die ideenmäßig im Trüben schippern. Die sich in Sachen Marketing neu ausrichten oder ihre bestehende Werbestrategie aufpolieren wollen. Denen – nicht nur rein textlich – ein frischer Wind fehlt. Denen es hülfe, wenn jemand von außen auf ihr Ding schaut und es schonungslos auf Tauglichkeit auseinandernimmt. Und Slogans. Ja, Slogans will ich in Zukunft viel mehr machen. Oder Produktnamen. Je kreativer, desto besser – das kann ich nämlich richtig gut.
So. Und jetzt gehe ich mit einem fetten Grinsen im Gesicht zurück an meinen aktuellen Text. Es geht um vegetarisches Catering; danach ist medizinisches Fachsprech über Mikronährstoffe dran.
(Erwähnte ich dass ich meinen Job liebe? Ich liebe meinen Job. Danke, dass das so sein darf – und danke an die vielen treuen Kunden, die meine Arbeit zu schätzen wissen.)
* Jaaa, klar hat die Freiberuflickeit auch Nachteile. Die manchmal unsichere Auftragslage etwa, oder dass man sich in Ermangelung von Vorgesetzten selbst disziplinieren muss. Mir ist es das aber alles wert. Nichts ersetzt mir die Freiheit, meine Zeit selbst einzuteilen und Aufträge abzulehnen/weiterzuleiten, die nicht “meins” sind. Das wird von Jahr zu Jahr besser, weil ich inzwischen fest auf meinen Textersfüßen stehe. Ich wünsche allen Freelancerkollegen in egal welchen Berufen, dass sie in ihrer Arbeit ebenso froh sind wie ich mit meiner.
3 Comments
Jette
Vielen Dank für das dran erinnern :-)Habe ich heute gut gebrauchen können!
Fräulein
Ach ach ach. Ja. Wunderschön, Liebes. Und die Wahrheit. Durch und durch die Wahrheit. Zum Glück geht es mir ganz genauso. <3
Sebastian
“Freuberufler” ist schon mal ein wirklich guter Produktname. Und Brainstormen finde ich noch besser in Unternehmen, wo ein frischer Wind weht – und wo man für ein Projekt gerne jemanden von draußen reinfliegen lässt, weil man gewohnt ist, sich an wenig zu halten. Die sagen dann oft gar nicht mehr brainstormen, weil’s einfach dazu gehört (steckt ja auch “Wind” drin). Herzlichen Glückwunsch auf jeden Fall zum freuen Job 😉