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Obststandl Didi. Die Mutter aller Imagefilme.
Imagefilme! Kennste einen, kennste alle. Von Synergien, Wertschöpfung und Kompetenz ist da die Rede. IMMER. Die Ansprüche des Marktes werden innovativ bedient, man ist zukunftsorientiert und ein Vorreiter in der Branche. IMMER. Nicht zu vergessen, dass es die Menschen sind, die zählen, man für Tradition und Leidenschaft steht und Nachhaltigkeit lebt. IMMER. Kurz gesagt: Die meisten Imagefilme sind Bullshit-Bingo vom Feinsten. Genau wie dieser hier, vom Obststandl Didi in München: “‘S Lebn is a Freid”. Mit dem kleinen Unterschied, dass er exakt dieses Bullshit-Bingo komplett auf die Spitze treibt – mit unschlagbarer Ironie und einem Augenzwinkern, das geradezu knirscht. 🙂 Mein Fazit: Eine großartige, superkreative Leistung aus der Münchner Ideenschmiede*…
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Bewerbungen “ghosten”: Darf man das? (Blogparade)
Jochen Mai, Betreiber des ziemlich fabelhaften karrierebibel-Blogs, hat zur Blogparade getrötet und ich habe den Ruf vernommen. Das Thema: “Bewerbungs-Ghostwriter: Darf man das Anschreiben von Profis pimpen lassen?“ Ich finde: ja. Allerdings innerhalb sehr, sehr eng gesteckter Grenzen, auf die ich gleich näher eingehe. Als Werbetexterin biete ich durchaus meine Hilfe bei der Erstellung aussagekräftiger Bewerbungen an – unter der Vorgabe (!), dass bereits etwas vorliegen muss. Und zwar ein vollständig selbst verfasstes Anschreiben, in dem der Bewerber alles verwurstet, was eben in ein Bewerbungs-Anschreiben so hineingehört: Warum bewerbe ich mich ausgerechnet um diese Stelle? Welchen Nutzen hat der potenzielle neue Arbeitgeber davon, wenn er ausgerechnet mich einstellt? Welche berufliche/schulische…
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Kloß im Hals gegen Ausbeutung und Demütigung.
Die Organisation “STOP THE TRAFFIK” weckt weltweit mit krassen Aktionen die Aufmerksamkeit für ein krasses Thema: Ausbeutung*. Im Rotlichtviertel von Amsterdam verpasste jetzt eine ganz besondere “Tanz-Performance” den testosterongeladenen Vorbeigehenden einen tüchtigen Kloß im Hals. Der ihnen hoffentlich zukünftig jeden sexistischen Kommentar und jedes demütigende Verhalten gegenüber Prostituierten vergällen wird. Es geht um Respekt, Leute. Und um verlorene Träume. *im Sinne von Menschenhandel, Prostitution, Zwangsarbeit und jede Form von Gewalt gegen Mitmenschen. [Für meine sehbehinderten Leser: Das Video zeigt ein typisches Bordell-Schaufenster im Rotlichtviertel von Amsterdam. Junge Frauen in Dessous räkeln sich lasziv für die Vorbeigehenden, um sie hereinzulocken. Man würdigt sie allerdings wie üblich keines weiteren Blickes; sie sind…
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Kauft Klimaanlagen. Bitte. Aus Gründen. ;-)
Als überaus hitzeunresistentes Wesen (Kreislauf!) beschäftige ich mich natürlich jedes Jahr aufs Neue mit dem Thema “mobile Klimageräte”. Zwar kreist im Dachgeschossbüro aka Brutkasten über meinem Kopf ein kapitaler Deckenventilator, doch echte Erfrischung ist anders. So sitze ich nun immer am Schreibtisch und triefe und schnaube, während ich wieder und wieder nach mobilen Klimaanlagen google, durch Testberichte über mobile Klimaanlagen surfe und >6.000 Follower auf Twitter mit Fragen über mobile Klimaanlagen nerve. Davon abgesehen, dass ich mich letztlich doch gegen ein solches Gerät entschieden habe* und seither glücklich liiert mit einem Spezial-Ventilator der Marke Vornado bin, stolperte ich bei den Recherchen über diesen Werbespot für eine mobile Klimaanlage. Einen Werbespot,…
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Liebeserklärung an (m)einen Job.
Als ich mich heute in einer E-Mail an eine Kollegin vertippte, hat mir wohl mein Texterinnenherz die Feder geführt. Da stand dann nämlich das hier (klar, dass ich es sofort twittern musste): Vertipper des Tages: "Ich bin Freuberuflerin, ich darf das". Nie passte etwas besser. <3 — Die m. d. Text zickt (@textzicke) July 1, 2013 Ja, ich bin Freuberuflerin, denn ich bin meine eigene Chefin in einem Job, der mich ausgesucht hat statt umgekehrt. Es trifft sich hierbei gut, dass ich eine so kinderfreundliche Chefin bin, denn so konnte ich vom ersten Atemzug meiner Kinder an immer genau so viel arbeiten, wie jeweils gerade möglich war. Was für ein…
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Warum man nicht kostenlos arbeiten sollte.
Heute möchte ich mit Euch, liebe Leserinnen und Leser, über eine Frage nachdenken, die uns Freelancer immer wieder umtreibt: “Sollte ich unter irgendwelchen Umständen kostenlos arbeiten?” Die Antwort, so wird mir der geneigte Leser zustimmen, lautet vernünftigerweise meist “Natürlich NICHT, hallo, geht’s noch?”. Trotzdem gerät man als Freelancer immer wieder in die Situation, den vermeintlichen guten Argumenten potenzieller Leistungserschleicher begegnen zu müssen. Auch mir ist es – vor allem in den ersten Jahren meiner Freiberuflichkeit – durchaus schon passiert, dass ich mich von blumigen Versprechen und dreisten Lügen einlullen ließ. Für diese Fälle hat die amerikanische Typo-Künstlerin und Illustratorin Jessica Hische die Mindmap “Should I work for free?” erstellt. Schritt…