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Gendergerechte Sprache. Es ist kompliziert.
Der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch spricht in diesem Interview des unabhängigen Onlinemagazins EDITION F über sein neues Buch „Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen (Duden-Streitschrift)“. Speziell befragt ihn die Redakteurin zu seiner Ansicht über gendergerechte Sprache. Seine Antworten haben bei mir wichtige Gedanken ins Rollen gebracht. Eines ist klar: Solche Bücher und Interviews sind essenziell – leider immer noch und mit wachsender Dringlichkeit. Denn der wohlgemeint-väterliche Ratschlag, Frauen mögen sich doch bitte vom sogenannten generischen Maskulinum einfach mitgemeint fühlen und nicht so pseudofeministisch rumzicken, hat wahrlich ausgedient. (Wer anzweifelt, dass es diese Aussagen tatsächlich gibt, stöbere bei Twitter mal ein bisschen nach dem Hashtag #mitgemeint. Inzwischen dürfte folgende…
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Die Sache mit dem “Mengenrabatt”. Beim Texten.
Hinter Heide Liebmanns Blogparade OLDIES BUT GOLDIES, an der ich hiermit teilnehme, steckt eine charmante Idee: Viele Themen, über die wir irgendwann mal geschrieben haben, sind eigentlich Dauerbrenner. Aber mit jedem weiteren Post rutschen sie im Blog weiter auf die hinteren Seiten. So werden sie irgendwann kaum noch gelesen. Was für eine Verschwendung! Deshalb kramen wir mit Heides Hilfe ausgewählte Artikel wieder raus und posten sie – neu datiert – nochmal frisch. Böse Menschen mögen es Etikettenschwindel schimpfen … wir nennen es Recycling. Hier kommt also ein Text, den ich ursprünglich im Januar 2013 (!) geschrieben hatte. Er ist knapp 6 Jahre alt, aber ich würde ihn immer wieder genauso schreiben. Viel…
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Bewerbungen “ghosten”: Darf man das? (Blogparade)
Jochen Mai, Betreiber des ziemlich fabelhaften karrierebibel-Blogs, hat zur Blogparade getrötet und ich habe den Ruf vernommen. Das Thema: “Bewerbungs-Ghostwriter: Darf man das Anschreiben von Profis pimpen lassen?“ Ich finde: ja. Allerdings innerhalb sehr, sehr eng gesteckter Grenzen, auf die ich gleich näher eingehe. Als Werbetexterin biete ich durchaus meine Hilfe bei der Erstellung aussagekräftiger Bewerbungen an – unter der Vorgabe (!), dass bereits etwas vorliegen muss. Und zwar ein vollständig selbst verfasstes Anschreiben, in dem der Bewerber alles verwurstet, was eben in ein Bewerbungs-Anschreiben so hineingehört: Warum bewerbe ich mich ausgerechnet um diese Stelle? Welchen Nutzen hat der potenzielle neue Arbeitgeber davon, wenn er ausgerechnet mich einstellt? Welche berufliche/schulische…
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Freund und Feind der Korrektorenzunft: der Apostroph.
Kaum ein Satzzeichen wird derart stiefmütterlich behandelt wie der Apostroph. Den Deutschen fällt es nicht nur furchtbar schwer, ihn regelkonform einzusetzen; im Allgemeinen verwenden sie dafür auch noch völlig falsche Zeichen. Der Accent muss recht häufig herhalten (gern auch noch verkehrt herum), aber auch das Zoll-/Minuten-Zeichen oder das einfache öffnende Anführungszeichen werden als billige Apostroph-Surrogate verwendet. Mir als Lektorin tut das nicht nur in der Seele weh, es geht mir auch tierisch auf die Nerven. Weil es nämlich kaum ein Schriftstück gibt, das ich nicht – nebst galoppierender Gedankenstrichkrätze – von akuter Apostrophitis heilen muss. Ganz schlimm: Viele Grafiker wissen noch nicht mal, wie sie einen typographisch korrekten Apostroph erzeugen…
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Leidmedien? Berichte(n) über Behinderung.
“Er ist seit einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt.” “Trotz ihrer Behinderung strahlt sie Lebensfreude aus.” “Tapfer meistert sie ihr Schicksal.” Nett gemeinte Sätze wie diese lesen wir in Berichten über Menschen mit Behinderung täglich. Dass sie bei den – haha – “Betroffenen” (merken Sie was?) das genaue Gegenteil bewirken, ist den Artikelschreibern selten bewusst. Warum? Weil Menschen, die eben aus diesen oder jenen Gründen “anders” (waaahhh!) sind, allermeistens kein Mitleid wollen – und erst recht keine mitleidige Berichterstattung! Ganz im Sinne der Inklusion hat die Seite leidmedien.de nun Tipps und Meinungen zusammengetragen, die für das Thema “Berichten über Menschen mit Behinderung” sensibilisieren sollen. Zum Beispiel kommentiert der Rolli-Fahrer Michael…
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Lektorenleid, Teil 1.
“Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.” Mit solchen Sätzen darf sich die Lektorin von heute rumschlagen – idealerweise, ohne dabei verrückt zu werden. Ich möchte also nie wieder einen Ton über zu hohe Korrektoratshonorare hören, klaro? Wir verbuchen das unter “Schmerzensgeld”, wir armen Rotstiftheldinnen und -helden. So.