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Tausend Tode schreiben? Tausend Tode schreiben.
Als mich vor einiger Zeit Christiane Frohmann vom Frohmann Verlag via Twitter fragte, ob ich zu ihrem neuesten Projekt etwas beitragen möchte, war ich sofort dabei. “Tausend Tode schreiben” sollte das eBook heißen, in dem an die 1.000 Autoren in völlig freier Form irgendeinen Text zum Thema Tod und Sterben schreiben. Eine persönliche Erfahrung oder auch Hörensagen, als Fiction, Lyrik, Worthaufen, Kurzgeschichte … jeder so, wie es zu seiner Idee vom Tod am besten passt. In loser Aneinanderreihung dieser Beiträge entstand so ein ganz besonderes Buch, sehr persönlich, sehr nah, sehr bewegend, manchmal augenzwinkernd, meistens optimistisch-positiv, oft abgrundtief traurig – wie der Tod und alles drumherum eben so spielt. Alle…
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Don’t text and drive. Seriously. Don’t.
Wer mich kennt, weiß, dass ich im Straßenverkehr ein Sicherheitsfanatiker bin – aus Gründen. Speziell das Thema “Anschnallen” bewegt mich seit meinem Unfall sehr, und Nichtanschnaller bekommen meine Hartnäckigkeit im Einfach-nicht-Losfahren-bis-alle-angeschnallt-sind schnell zu spüren. Seitdem aber fast jeder Erwachsene ein Smartphone besitzt, ist eine weitere, nicht minder große Gefahr entstanden: Lesen oder Tippen von Nachrichten auf dem Handy während des Fahrens. Handynutzung am Steuer ist heute tatsächlich eine der Top-Ursachen für ablenkungsbedingte Unfälle! Ich darf mich da nicht ausklammern; auch ich habe schon aufs Display gelinst, wenn während der Fahrt das iPhone plingte. Ja, ich habe sogar schonmal, wenn ich gerade sehr langsam fuhr, eine Antwort getippt. Das ist scheiße.…
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“Einmal quer durchs Bücherregal lesen”. Beim Wort genommen.
Wenn ich sage, dass ich mich bereits mehrmals durch alle meine Bücherregale gelesen habe, ist das nicht gelogen. Der jüngste Internet-Fund ermöglicht es jedoch auch Nichtlesern, diesen Satz ohne lange Lügennase auszusprechen: “ABC book case” der italienischen Möbeldesigner Eva Alessandrini und Roberto Saporiti ist ein Bücherregal, das man sogar im leeren Zustand lesen kann. (Und alle jetzt so: “HÄÄÄÄÄÄ?”) Okay, so sieht’s aus: Das Bücherregal besteht aus quadratischen Modulen, die jeweils einen Buchstaben bilden. Die Buchstaben werden gebildet aus vertikal und horizontal angebrachten halblangen Zwischenböden, die auch noch als Buchstützen fungieren. Die ursprüngliche “Satzbau”-Idee dahinter lautet “READ YOUR BOOK CASE”, aber natürlich kann man auch Bücherregale in anderen Formaten und mit…
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Textzicken-Getwitter. Auf Postkarten.
Lange wurde ein Geheimnis drum gemacht, pünktlich zum geplanten Launch am Montag rauchte der Server ab, gestern ging es endlich online: das Twitter-Postkarten-Projekt #Analogbotschaft. Die Idee ist so einfach wie prima und bedient den schlichten Fakt, dass viele Tweets quasi automatisch Postkartenspruch-Niveau haben. Obendrein ist kein Tweet länger als 140 Zeichen. Hallo, optimal für Spruch-Postkarten? #Analogbotschaft hat die besten Tweets von derzeit 60 Tweet-“Autoren” gesammelt, in eine Handvoll gut durchdachte Grunddesigns gepackt und kategorisiert: Du, Ich, Wir, Ihr, Das Leben, Die Liebe, Der Tod, Grober Unfug, Dialoge und So traurig heißen die Schubladen, in denen der geneigte Spruchpostkarten-Fan die passende Karte finden und bestellen kann. Auch die Suche nach Autoren…
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Einmal Helvetica light für auf die Nase, bitte.
Wer hätte gedacht, dass ich (!) einmal freiwillig auf eine HELVETICA (!) zeigen, hopsen und “Haben! Haben!” quengeln würde? Ich meine: HELVETICA. Der langweiligste Font auf unserem Planeten. Wie habe ich mich in 17 Jahren Texterdasein jedesmal diebisch gefreut, wenn ich einen Grafiker zu einer anderen Schriftart missionieren konnte! Heute hingegen würde ich mir die gute alte Helvetica ohne Zögern sofort auf die Nase setzen. In schwarz light, bittedanke. Der japanische Brillenhersteller TYPE nämlich geht mit einer coolen Idee auf Fontfanatiker- und Hipsterfang und ZACK! wer ist wieder voll drauf reingefallen? Genau. Die Idee ist so einfach wie cool: TYPE interpretiert die Haupteigenschaften von Schriften in Brillenform um. So besticht…
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Obststandl Didi. Die Mutter aller Imagefilme.
Imagefilme! Kennste einen, kennste alle. Von Synergien, Wertschöpfung und Kompetenz ist da die Rede. IMMER. Die Ansprüche des Marktes werden innovativ bedient, man ist zukunftsorientiert und ein Vorreiter in der Branche. IMMER. Nicht zu vergessen, dass es die Menschen sind, die zählen, man für Tradition und Leidenschaft steht und Nachhaltigkeit lebt. IMMER. Kurz gesagt: Die meisten Imagefilme sind Bullshit-Bingo vom Feinsten. Genau wie dieser hier, vom Obststandl Didi in München: “‘S Lebn is a Freid”. Mit dem kleinen Unterschied, dass er exakt dieses Bullshit-Bingo komplett auf die Spitze treibt – mit unschlagbarer Ironie und einem Augenzwinkern, das geradezu knirscht. 🙂 Mein Fazit: Eine großartige, superkreative Leistung aus der Münchner Ideenschmiede*…