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“Einmal quer durchs Bücherregal lesen”. Beim Wort genommen.
Wenn ich sage, dass ich mich bereits mehrmals durch alle meine Bücherregale gelesen habe, ist das nicht gelogen. Der jüngste Internet-Fund ermöglicht es jedoch auch Nichtlesern, diesen Satz ohne lange Lügennase auszusprechen: “ABC book case” der italienischen Möbeldesigner Eva Alessandrini und Roberto Saporiti ist ein Bücherregal, das man sogar im leeren Zustand lesen kann. (Und alle jetzt so: “HÄÄÄÄÄÄ?”) Okay, so sieht’s aus: Das Bücherregal besteht aus quadratischen Modulen, die jeweils einen Buchstaben bilden. Die Buchstaben werden gebildet aus vertikal und horizontal angebrachten halblangen Zwischenböden, die auch noch als Buchstützen fungieren. Die ursprüngliche “Satzbau”-Idee dahinter lautet “READ YOUR BOOK CASE”, aber natürlich kann man auch Bücherregale in anderen Formaten und mit…
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Textzicken-Getwitter. Auf Postkarten.
Lange wurde ein Geheimnis drum gemacht, pünktlich zum geplanten Launch am Montag rauchte der Server ab, gestern ging es endlich online: das Twitter-Postkarten-Projekt #Analogbotschaft. Die Idee ist so einfach wie prima und bedient den schlichten Fakt, dass viele Tweets quasi automatisch Postkartenspruch-Niveau haben. Obendrein ist kein Tweet länger als 140 Zeichen. Hallo, optimal für Spruch-Postkarten? #Analogbotschaft hat die besten Tweets von derzeit 60 Tweet-“Autoren” gesammelt, in eine Handvoll gut durchdachte Grunddesigns gepackt und kategorisiert: Du, Ich, Wir, Ihr, Das Leben, Die Liebe, Der Tod, Grober Unfug, Dialoge und So traurig heißen die Schubladen, in denen der geneigte Spruchpostkarten-Fan die passende Karte finden und bestellen kann. Auch die Suche nach Autoren…
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Die Evolution. Gesprayt.
Über einen Adventskalender-Artikel in Lars Fischers Wissenschafts-Blog scilogs.de stieß ich gestern auf ein Video, das mich sprachlos machte. Sprachlos über die Idee, die Umsetzung, den unfassbaren Aufwand, den die Macher betrieben haben. Achso, um was es geht? BIG BANG BIG BOOM. Die Evolution. Vom Urknall über die Entstehung der Mikroben, Einzeller, Wasserlebewesen, Vögel, Dinosaurier, Säugetiere … bis hin zum Menschen. Gesprüht in Graffiti-Manier auf Wände, Rohre, Straßen, Türme. Animiert als Stopmotion-Film. Ein Happy End erwartet man vergeblich – wie auch, da wir ja unsere Erde mit aller Kraft zugrunde richten. Der Schluss mit der Rakete, die am Turm hochsteigt, hat mir Angstschauder über den Rücken gejagt. Aber seht selbst. Der…
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Ein gutes Herz.
Heute sortierte ich alte Kinderzeichnungen und -basteleien aus, denn man kann ja nicht alles behalten, stimmt’s? Herzerwärmende “Liebesbriefchen” beider Kinder kamen da zum Vorschein, viele niedliche Buntstiftbilder und einige recht kryptische Klebe-Installationen. Ich bin sehr froh, die Kunstwerke jeweils rückseitig mit Namen, Datum und teils Erläuterungen versehen zu haben – denn nicht bei jedem Stück erschließt sich die Bedeutung auf Anhieb. 😉 Ein Klebe-, nun … -dings fiel mir besonders auf. So sieht es aus: Sieht eher … unspektakulär aus, ich weiß. Das ist aber ein riesiges Missverständnis! Denn was man hier sieht, hat Zauberkräfte, die die Welt verändern können. Gefragt, was er denn da gebastelt habe, erklärte der damals…
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Subversive Häkelkunst.
Man hört ja jetzt überall davon: “Guerilla knitting” * (öffentliches Be-Stricken von Objekten) und “Guerilla crocheting” (dasselbe mit Häkeln) sind voll im Trend. Man nennt diese Form der Straßenkunst auch “gehäkeltes Graffiti”, und das trifft es doch ziemlich genau. Ich finde das ja prima, denn unsere Städte können weiß Gott ein bisschen Farbe und Frechheit vertragen! So wie hier in Oldenburg, gefunden von der Betreiberin des Blogs “Strickmasche”: Die Chicagoer Künstlerin Crystal Gregory hat nun mit Häkelnadel und Garn eine besonders schöne Botschaft gesetzt. Ihre Installation “Invasive Crochet” hält der kalten Brutalität von Stacheldrahtrollen und Maschendrahtzaun zarteste Häkelspitze entgegen. Quelle: www.crystalgregory.org Trostlose Zäune um Wohnsilos findet die Künstlerin auch scheiße…
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Gemalt. Genäht.
Wenn man sich in Ideen verlieben kann, dann ist mir das gerade passiert. Und zwar mit “Child’s Own Studio”, einem an Charme kaum zu überbietenden Handmade-Projekt der Kanadierin Wendy Tsao. Sie näht Stofftiere – aber nicht irgendwelche Teddys von der Stange, sondern die individuellsten Kuschel-, nun … -dingse der Welt. Der Plan ist ebenso einfach wie genial: Eine Kinderzeichnung dient als Vorlage, Wendy Tsao näht das Motiv als Figur aus Stoff. Die Ergebnisse sind ihren eindimensionalen Ursprüngen derart ähnlich, dass man aus dem Staunen nicht herauskommt. Das sieht dann zum Beispiel so aus: Was ich fair und cool finde: Da Wendy Tsao – verständlicherweise – aus der Flut von Anfragen…