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Sie las. Er träumte.
Folgende Geschichte ereignete sich bereits im Januar 2016 und ploppt seitdem jedes Jahr in meinen Facebook-Erinnerungen auf. Ich finde sie spektakulär (und auch ein bisschen gruselig) genug, um sie ein für allemal hier festzuschreiben. —— Eines Abends gingen die Inhaberin dieses Blogs, Frau K., und ihr Kerl recht früh zu Bett. Der Mann fiel – eine göttliche Gabe, um die er von ihr stets beneidet wurde – schnell in einen tiefen Schlaf. Selbiger hingegen (also der Schlaf, nicht der Mann) wollte Frau K. noch nicht recht heimsuchen. Statt sich stundenlang herumzuwälzen, schlich sich Frau K. ins Wohnzimmer aufs Sofa, um dort ein wenig Müdigkeit herbeizulesen. Doch verflixt: Das aktuelle Lesewerk…
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Ein Tag voller Wunder. Und alle hatten Flügel.
Heute fühle ich mich reich beschenkt. Denn für den Rückweg zu Fuß vom MRT wählte ich glücklicherweise nicht die üblichen Wege und Straßen. Stattdessen nahm ich einen eigentlich nur bei hartgefrorenem Boden passierbaren Pfad durchs Moor, am Fluss entlang. Ein Weg, den nur “Einheimische” kennen, und das ist sehr gut so. Hier ist alles empfindlich. Vorsichtig war ich natürlich, leise, achtsam, respektvoll. Auf meine Schritte im knirschenden Schnee lauschend, immer wieder in den strahlend blauen Winterhimmel hinaufschauend, immer wieder den glitzernden Fluss im Licht des ausklingenden Tages bestaunend, die Seele weit, weit offen für Wunder. Es gibt solche Tage. Momentan sind sie selten, denn meistens geht es mir gerade nicht…
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Corona, wir haben ein Problem. Ein Lockdownregeln-Verständnisproblem.
Heute ist Montag, der 11. Januar 2021. Ein Tag im ersten Jahr, das mitten in einer Pandemie begonnen hat und wohl noch ein Weilchen damit wird leben müssen. Heute treten deutschlandweit neue, strengere Corona-Regeln in Kraft – im allgemeinen Sprachgebrauch ein harter Lockdown. Er ist notwendig geworden, weil der sogenannte “Lockdown light” über die Weihnachtsfeiertage die irrwitzig hohen Infektions- und Todeszahlen leider nicht senken konnte. Im Gegenteil: Seit etwa 2 Wochen sind in Deutschland ziemlich konstant über 1.000 Corona-Tote zu beklagen. Jeden Tag. Nun soll man sich also zusätzlich zu nächtlicher Ausgangssperre, Restaurant-/Laden- und Grenzschließungen etc. bis mindestens Ende Januar nur noch mit einer einzigen Person (ab 3 Jahre) treffen…
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Die nötigste positive challenge seit Langem: #hoorayoftheday2020!
Vermutlich geht es uns momentan allen gleich: Wir haben die Schnauze gestrichen voll von dem allgegenwärtigen Schissdrack in der Welt, auf Nummer 1 der zweifelhaften Hitliste dieses unsichtbare Mistvieh mit C, dessen Namen nicht genannt werden soll, samt der menschlichen Absurditäten, die daraus erwachsen. Mich macht das fertig. Das viele Lachen, das Strahlen, der Optimismus, die unumstößliche Menschenliebe, die mich mal ausgezeichnet haben? Liegen darnieder wie müde Pflanzen in allzu großer Hitze. So darf das nicht weitergehen. Ich vermisse mein früheres Ich schmerzhaft, und damit bin ich nicht allein. Klar, man könnte „digital detoxen“, das würde einen Gutteil der nicht enden wollenden Negativnachrichten…
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Wenn jemand seit immer fehlt. Eine Schwester zum Beispiel.
Vor genau einem Jahr war – genau wie heute – der 5. August. Allerdings war er für meine Familie noch ein bisschen besonderer als andere 5. Auguste, und deshalb twitterte ich dies: Eine Woche später ploppte eine eMail aus der Redaktion der Mitgliederzeitschrift Junia (damals noch “frau + mutter”) des Katholischen Frauenbunds in mein Postfach. Betreff: “Anfrage Interview”. Ich staunte Bauklötze – was könnte ein religös ambitioniertes Blatt ausgerechnet von mir 😉 wollen? Umso überraschender war der (sehr, sehr nette) Inhalt der Mail. “Liebe Frau Kura, am Montag habe ich auf Twitter Ihren Post gelesen zum 50. Geburtstag Ihrer großen Schwester Sandra. Der…
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Fliegeralarm als Familienspaß. Shame on you, GROUPON!
Heute machte mich ein Freund komplett entsetzt auf ein Angebot der Gutscheinanbieters GROUPON aufmerksam. Die Headline: “Bunker-Erlebnis im Dunkeln mit Fliegeralarm”. Einsortiert in der Kategorie Familie. Ja, ganz richtig gelesen: Familie. Allein schon dabei schwankte ich zwischen totalem Entsetzen ob der totalen Geschmacklosigkeit und wilder Wut. Dann las ich weiter. Aus der Beschreibung: “versetzt zurück in eine Zeit von Todesangst und lässt die bedrückende und beengte Welt hautnah unter dem Dröhnen der Bombeneinschläge erleben” “unter der beeindruckenden [sic!] Geräuschkulisse der damaligen Luftangriffe die unterirdischen Katakomben erkunden” “Audioeffekte wie Röhren der Lüftungsanlage, Dröhnen der Bombeneinschläge, Heulen der Luftschutzsirene und alte Luftlagemeldungen … und als Sahnehäubchen, hurra: “1 Tasse Muckefuck (koffeinfrei) pro…